Elektrisch Mobil

Während der Planung unserer Tour in Richtung Nordkapp (wir planen übrigens heute noch immer), habe ich den Hinweg in drei Etappen geteilt.

1. Etappe: Remscheid -> Oslo

2. Etappe: Oslo -> Lofoten

3. Etappe: Lofoten -> Nordkapp

Zwei der drei Etappen liegen also bereits hinter uns. Bisher sind wir ca. 2436 Kilometer mit dem Auto gefahren und haben ein paar hundert Kilometer mit Fähren zurückgelegt (ich glaube, etwas über 200km).
Es ist Zeit, die erste genauere Abrechnung zu tätigen. Wie sieht es nach rund 2500 Kilometern aus?
Damit es für mich einfacher ist, gehen wir auch von eben jenen 2500 Kilometern als Berechnungsgrundlage aus. Die 70 Kilometer machen den Kohl nicht fett.

Tesla, Tesla, Telsa

Geladen haben wir ausschließlich bei Tesla, wenn wir bezahlen mussten (bis auf eine Ausnahme in Mo i Rana). Der Grund dafür ist ganz einfach: Das Ladenetz ist mega ausgebaut und es gestaltet sich super einfach, zu laden. Stell‘ dir vor: Du fährst an die Säule heran, steckst das Kabel ein und wählst in der App aus, an welcher Säule du stehst. Diese sind mit Nummern und Buchstaben versehen. Nach wenigen Sekunden leuchtet die LED-Statusanzeige am Megane blau und der Saft fließt ins Auto. In der Tesla-App kann man dann sehen, wie schnell das Auto lädt, wie viel man schon geladen hat und wie teuer das ganze am Ende ist.
Neben all diesen Gründen ist Tesla aktuell auch der günstigste Anbieter.
Die letzten zwei Ladeparks, in diesen Fällen nur ganz „kleine“ mit 12 Säulen, lagen zudem noch am Wasser und direkt an Bergen. Mit der Aussicht, mit der man bei Tesla lädt, würden andere gerne Urlaub machen.

In der Tabelle sieht man die Kosten in den einzelnen Ländern. Die Stadt Mo i Rana steht dort einzeln, weil wir hier direkt am Hotel geladen haben – also an keiner öffentlichen Ladesäule. Das war die einzige Ladung, die wir nicht an einem Tesla Supercharger gemacht haben.
Hier also mal die absoluten Zahlen:

Geladene kWh insgesamt: 446
Bezahlt gesamt: 114,65€
Ladungen gesamt: 14

Die 14 Ladungen muss man aber etwas in Relation setzen. Natürlich haben wir, wie ich es auch rate, bei jeder Möglichkeit geladen. Das heißt auch, nur für ein paar kWh, wenn wir z.B. in der Stadt waren. Oder das Vollladen abends am Hotel. Das spiegelt aber nicht ganz die „nötigen“ Ladepausen wider.
Wirkliche Ladepausen haben wir 8 Stück gemacht. Das macht, wenn man denn will, alle 312 Kilometer eine Pause aus. In Norwegen also alle 6 Fahrstunden. Aber auch hier hat es sich manchmal ergeben, weil eine Windel gewechselt werden wollte. Daher kann ich hier nicht verlässlich sagen, ob das gut oder schlecht ist. Mit Kind ist es halt, wie es ist.

Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 18 kWh und somit kosten uns 100 Kilometer unter 5€. Hammer, oder? Dafür bekommst du in Norwegen etwas mehr als zwei Liter Benzin oder Diesel.

Eine kurze Gegenrechnung

Während wir uns bei rund 0,26€ pro Kilowattstunde im Durchschnitt auf die ganze Tour bewegen, ist es schwer abzuschätzen, wie das ganze mit Benzin oder Diesel aussehen würde. Komisch ist es für mich, dass Diesel und Benzin in der Regel das gleiche kosten.
In Deutschland noch unter 2€/l, liegt der Spritpreis seit Dänemark konstant um die 2€/l. Heute habe ich extra darauf geachtet und um 14:30 Uhr kostete der Liter Benzin auf den Lofoten 25,39 Kronen, Also 2,21€ . (Stand 14.10.2023)
Ich denke, auf die ganze Strecke gerechnet, kommen die alten Kraftstoffe mit 2€/l fair weg.
Also: Benziner 6,5 Liter auf 100km. Diesel wegen mir 5 Liter. Wer es besser kann, Glückwunsch!
Um euch die Rechnung zu ersparen, hier die Ergebnisse. Der Benziner hätte bisher für 325€ tanken müssen und der Diesel für 250€. Alles also 2-3 mal so teuer wie der tolle Megane! Eine weitere Zahl die mich dann etwas umgehauen hat: Wir haben mit dem Megane umgerechnet die Menge an Energie verbraucht, die in 52 Litern Benzin ist.
2500 Kilometer mit einer Tankfüllung, noch fragen?

Und wie geht es weiter?

Weiter geht es Mitte nächster Woche in Richtung Narvik. Geladen wird weiterhin bei Tesla.
Die nächsten Ladungen erhält das Auto allerdings hier am Ferienhaus, welches glücklicherweise eine Ladesäule bereithält. Die nächste Abrechnung gibt es dann irgendwann in Schweden und natürlich nochmal ganz am Ende.
Nu denn, morgen dann Bilder von den Lofoten.