Nordkapp

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Halbzeit ist der richtige Begriff. Wir haben es geschafft, wir haben das Nordkapp erreicht und somit auch die Hälfte unserer Reise hinter uns. Jeder weitere Kilometer bringt uns wieder näher an unser Zuhause, Remscheid.
Die rund 130 Kilometer mit dem Auto vom Ferienhaus zum Nordkapp haben uns nochmal 2 Stunden pro Weg gekostet. Mein lieber Mann!
Entschädigt wurde man aber mir einer abwechslungsreichen Landschaft die mal Schnee zu bieten hatte, mal Sonne und mal Regen.
Wie das Wetter sich auf wenigen Kilometern komplett geändert hat, war schon der Wahnsinn.
Angekommen am namensgebenden Ziel fiel erstmal eine Sache auf. Da ist keine Sau. 2-3 Camper, deutsche sogar, noch ein italienisches Paar und das war es.
Der Eintritt in die Nordkapphallen war mal wieder Norwegen typisch nicht ganz günstig. Entschädigung fanden wir in Form von einer wirklich guten Waffel und leckeren Kaffee.

Steile Klippe

Nordkapp Plateau

Richtig steile Klippen kenne ich nur aus dem Fernsehen. Heute hat sich das geändert. Ein wahrlich faszinierender Blick auf Klippen und sich daran brechende Wellen war möglich. Man ist rund 300 Meter über Meeresspiegel und es kommt einem vor wie das Ende der Welt. Von jetzt auf gleich endet die bergige Landschaft im Meer und das nicht flach abfallend sondern schlagartig mit einer 300 Meter tiefen Klippe.
Das mag es anderswo auf der Welt auch geben. Nach dieser Abrisskante kommt in rund 2000 Kilometern aber nur noch der Nordpol. Es ist somit wirklich ein bisschen das Ende der Welt. Wenn gleich auch vielleicht nur meiner eigenen.
Natürlich durfte die Drohne auch fliegen, obwohl bei Ankunft das Wetter so schlecht war, dass ich schon sorge hatte dies würde nicht funktionieren.
Schnee und eisiger Wind haben uns empfangen. Doch das Nordkapp hat sich so wechselhaft wie die Hinfahrt gezeigt. Immer wieder gab es gute und schlechte Phasen und die guten habe ich natürlich genutzt.
Mit vorsichtigen Bewegungen an der Fernsteuerung führte ich die kleine Drohne an den Klippen entlang, bis mal wieder der Funk versagte. Schnell musste ich das kleine Luftschiff steigen lassen um nicht die Kontrolle zu verlieren.
Doch es hat sich gelohnt, die Aufnahmen sind toll!
Mit der Zeit strömten dann doch Menschenmengen an den so nördlichen Punkt. Eine kleine Armee von Bussen kam vorgefahren und rund 300 Menschen entluden sich vor den Toren der teuren Nordkapphallen.
Dort gibt es einen Souvenirshop, der Postkarten hat. Auf den Lofoten habe ich tolle Postkarten gekauft doch am hier war die Auswahl so grottig, dass ich mich dazu entschied, die Postkarten zu nehmen, die ich am hässlichsten fand.
Es waren solche 4D Karten die je nach Blickwinkel etwas anders aussehen. Die Auswahl zwischen komischen Nordlichtern und einem Eisbär, keine Ahnung ob es die in der Region überhaupt gibt, war schwierig.
Am Ende siegte der klare Menschenverstand als ich den Preis sah. Wucher! Ich nahm also diese Standarddinger und grüße schon jetzt die Heimat.

Und die Karre?

Ja, der gute Megane. Sonst steht er gepflegt (mal mehr, mal weniger) in unserer Einfahrt und fristet ein entspanntes Elektroautoleben. Tief im Inneren musste das kleine Auto aber gewusst haben, dass es irgendwann für Größeres bestimmt ist. Das Auto ist so dreckig wie ich es noch nicht gesehen habe. Doch waschen nützt nichts, nach einem Tag sieht es fast wieder so aus wie zuvor. Nervig ist es dennoch sich in den Kofferraum zu beugen und danach seine Jacke waschen zu müssen.
In Remscheid mit 9189 Kilometern auf der Uhr gestartet, haben wir jetzt rund 4.200 Kilometer hinter uns gebracht.
Zeit für eine weitere Abrechnung ist es aber noch nicht. Die kommt dann wieder zur Halbzeit der Rückreise. Haben sich Ladepreise etc. auch nur geringfügig, leider nach oben, verändert.
Besonders störend ist im Moment aber das Fehlen der 360 Grad Kamera und teilweise sogar der Einparkhilfe hinten. Die optischen Systeme strecken aktuell alle Viere von sich.
Hier noch ein paar Bilder vom Nordkapp und das Versprechen bald Videomaterial zu bekommen.

Armee von Bussen
Nördlichste Ladesäule Europas
Es war mal eine Rückfahrkamera
Klippen
Klippen

4 Antworten zu „Nordkapp”.

  1. Avatar von Gabriele Gerhardts
    Gabriele Gerhardts

    Es war da nix los, weil kaum noch Kreuzfahrer unterwegs sind. 😉Wir freuen uns schon jetzt auf das ein oder andere Video nach eurer Rückkehr.

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    1. Avatar von Timon G.

      Das ist auch gut so, dass da keine Kreuzfahrer unterwegs sind!

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  2. Avatar von Martin Gerhardts
    Martin Gerhardts

    Für die Kugel hättest Du gar nicht so weit fahren müssen. Sowas steht auch bei Oerlikon vor der Tür. Und an der haben die meisten Deiner familiären Vorfahren mitgewirkt.

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    1. Avatar von Timon G.

      Hierbei geht es ja um die Sache und nicht um die Kugel. Die steht da halt. Ist aber ganz nett.

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