Luleå

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Unser erstes „großes“ Ziel in Schweden war Luleå. Wir sind zurück in Gefilden, in denen ich mich wohlfühle. 40 Minuten Fahrzeit bis zum nächsten Supermarkt sind mir einfach zu viel. Außerdem gehe ich gerne mal was essen, das war ohne weiteres zuletzt auch nicht mehr möglich.
Wie schon geschrieben, sind wir bei Diana untergekommen. Das Tiny House hat sich auch in der Praxis als sehr toll gezeigt.
Das Haus hat viel Deko, die aber genau passt. Was schön anzusehen ist, klappt nicht gut mit Anton. Wie immer ging es erstmal eine Runde durch das Haus und alles was in Griffweite des Jungen ist, wurde gesichert. Wenn nötig mache ich bei Einzug in die Unterkunft Bilder, damit wir alles wieder an seinen angestammten Platz stellen können.
Zwei Nächte in dem schönen Haus machen einen echten Tag Aufenthalt. Diesen wollten wir nutzen.

Gammelstad

Häusergasse in Gammelstadt

Morgens im Airbnb-Postfach gab es seitens Diana ein paar Empfehlungen, was man in der Umgebung machen kann.
Gammelstad ist ein kleinen Kirchendorf, welches nicht weit entfernt war. Zumindest per Luftlinie nicht. Unbyn, wo wir untergekommen sind und Gammelstad, sind allerdings von einem Fluss getrennt.
Also fuhren wir einen Haken über Luleå, wo wir ja auch hinwollten.
Schon aus etwas Entfernung kann man den Kirchturm sehen. Dieser ist ein wahrer „Neubau“ im Vergleich zum Rest des Dorfes. Dieser ist erst um 1850 gebaut worden und ersetzt den nicht mehr vorhandenen Holzturm. Ein bisschen schade ist es schon, wenn der Holzturm auch so groß gewesen ist.
Wir haben direkt vor der Kirche geparkt und dort guckte ein Typ 2 Ladekabel aus einer kleinen Box heraus. Nicht klar ersichtlich, ob man dort einfach laden darf, steckte ich den Stecker ins Auto. Die Ladeanzeige wurde blau, super! Also konnten wir auch ein bisschen Strom tanken beim Erkunden des Kirchendorfes.

Neuer Kirchturm


Wenn ich es richtig verstehe, ist das Dorf um die Kirche entstanden, damit die Leute, die sonntags zum Gebet gekommen sind, Unterkünfte hatten, in denen sie leben konnten.
Das Dorf besteht zu einem Großteil aus Hütten, die nur einen Raum haben, der aus heutiger Sicht auch nicht besonders groß ist.
In den engen Gassen, zwischen den roten Häuschen, hatte ich etwas Probleme mit meinem Schuhwerk und bin auf dem Untergrund hin- und hergeschlittert.
Bald waren alle Gassen durchlaufen und ohne ein Lokal das Waffeln backt, ging es weiter.

Luleå

Tiny Haus von Diana

Luleå selbst ist eine Stadt mit rund 45.000 Einwohnern. Das ist also weniger als die Hälfte von Remscheid und doch kam es mir nicht so vor. Eine im vergleich zu Remscheid ähnlich große Einkaufsgasse verbindet die Innenstadt mit einem Museum, Schulen und einer schönen Parkanlage.
Quer durch die Stadt und durch ein Einkaufscenter, ging es Richtung „Hafen“.
Das Center hatte einen Ikea. So einen ganz kleinen, in dem man seine Vorhaben planen kann. Das habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. In Norwegen, ich glaube sogar in Oslo, gab es auch so einen kleinen Shop.
Am Wasser angekommen, konnten wir sehr weit gucken und sahen nur Eis. Das Gebiet war komplett eingefroren und hier hat auch schon lange kein Schiff mehr Halt gemacht.
Ich habe viel Zeit damit verbracht, zu checken, ob die Eisfläche dick genug ist, um darauf zu laufen. Im Uferbereich konnte man Abbrüche sehen, weil die ganze Fläche immer in Bewegung ist. 15 cm dick muss die Schicht sein.
Stark auffallend ist der doch deutliche Preisverfall der Lebensmittel, im Vergleich zu Norwegen.
Das Nutella ist wieder bei unter 2,50€. Wahnsinn! Die 1,5 Liter Flasche Cola nähert sich dem Euro und der Cheeseburger bei McDonalds kostet glatt weniger als Zuhause.
So ging es für mich mit leichteren Schritten und Kraxe auf dem Rücken durch die Stadt. Halt! Parken kostet pro Stunde auch nur noch einen Euro.

Die Landschaft hat sich nun deutlich gewandelt. Wir sind im Flachland unterwegs und es gibt keine großen Fjorde und Berge mehr. Dafür große Nadelwälder und schöne Seen. Vielleicht ist auch hier das heimische Gefühl begründet.

Weiter nach Umeå

Gestern, kurz vor der erneuten Zeitumstellung, führte es uns nach Umeå. Auch hier hausen wir wieder etwas außerhalb und brauchen gute 20 Minuten bis in die Stadt.
Rund 300 Kilometer Entfernung wollte ich ohne nachzuladen packen.
Dies ist uns auch mit Ach und Krach gelungen. Wir sind mit 0% in Umeå eingelaufen und am Supercharger waren fast alle Plätze belegt.
Einer der Stecker wurde von einem anderen Megane E-Tech verwendet. Aufgrund der Seltenheit dieses Autos in den nordischen Ländern, habe ich mich direkt neben ihn gestellt und im Rückspiegel zufrieden quittiert, dass er auf unseren Megane gezeigt hat.
Die Dichte an Renault-Partnern war in Norwegen sehr gering. In Schweden habe ich bisher schon zwei gesehen und auch wieder mehr Renaults, was mich darauf schließen lässt, dass hier mehr los ist. Ich werde die Tage mal die Zulassungszahlen überprüfen.
Denn warum in einem Land wie Norwegen gefühlt mehr BYD und Toyota Elektroautos fahren als Renault, erschließt sich mir nicht.

4 Antworten zu „Luleå”.

  1. Avatar von Martin Gerhardts
    Martin Gerhardts

    „Denn warum in einem Land wie Norwegen gefühlt mehr BYD und Toyota Elektroautos fahren als Renault, erschließt sich mir nicht.“ Zumal es ewig eine Kooperation von Renault und Volvo gab. Die Jungs sind eben nicht in der EU. Und das alles wegen ´nem 8 m Maßband.

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    1. Avatar von Timon G.

      Anhand der Baustellen die ich hier gesehen habe, können die aber wohl ein Bandmaß halten und das ist auch 8 Meter lang. Die bauen hier Tunnel mit 24 Kilometer und Kreisverkehr in der Mitte. Das darf man nie vergessen.

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  2. Avatar von Armin Gerhardts
    Armin Gerhardts

    Der Preis für 1,5 Liter wird dann aber wieder anziehen, wenn es südlicher wird.

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    1. Avatar von Timon G.

      Nach Norwegen kann mich nichts mehr schocken.
      Die Preise fürs laden gehen auch wieder hoch.

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